Dienstag, 28. August 2012

Christiania

Mitten in Kopenhagen gibt es den Freistaat Christiania. Am Besten mal den dazu verlinkten Artikel bei Wikipedia durchlesen. Im Groben gesagt handelt es sich hierbei um ein militärisches Gelände, welches 1971 gestürmt und als Freistaat ausgerufen worden ist. Christiania hat seine eigenen Regeln und Gesetze, unabhängig von denen des dänischen Staates. Es ist ein Platz für Aussteiger, Künstler, Hippies, Drogenabhängige, Arbeitslose, Akademiker. Es gab öfter Unstimmigkeiten mit der dänsichen Regierung. Im Moment wird es als soziales Projekt angesehen, die Christianier zahlen trotzdem Steuern und haben z.B. den offenen Verkauf von weichen Drogen etwas eingeschränkt. Ich denke in Kopenhagen ist Christiania aber sehr beliebt und wird befürwortet. Es ist nicht nur ein Zeichen des Indivialismusses und des Ausstiegs aus der Gesellschaft, sondern steht auch für Kunst und Kreativität.

Als Tourist kann man sich das alles problemlos anschauen. Den Kernbereich darf man allerdings nicht fotografieren. Dort gibt es eine Hauptstraße, an denen bunter Schmuck und Kleider, Essen und Kunst an die Touristen verkauft wird. Man wandert auf einer holprigen Kopfsteinpflasterstraße zwischen kleinen und großen Häusern entlang, häufig wachsen Blumen an den Mauern und überall sieht man große und kleine Graffities. Alles wirkt ein bisschen abstrus. Man ist im Zentrum einer Hauptstadt, fühlt sich aber wie in einer anderen Welt. Alles ist entspannter und gelassener. Autos sind in Christiania verboten, man kann sich überall frei bewegen. Überhaupt scheint jeder in den Tag hinein zu leben und gelassen zu werden.

Montag, 27. August 2012

Der Sprung

Mut steht am Anfang des Handelns - Glück am Ende.
- Demokrit -

Man steht vor einem Abgrund. Vor einer Schlucht, die mit jedem Moment des Zögerns breiter und weiter zu werden scheint. Das Herz rast, schlägt einem bis zum Hals, die Wangen glühen rot, die Beine zucken, wollen umdrehen und wegrennen. Dorthin zurück, wo man hergekommen ist, wo man sich sicher fühlt, wo man zuhause ist. 
Manchmal, wenn man mutig ist, wenn der Zwang oder Wunsch zu springen größer ist als der Drang umzukehren, geht man den Schritt. Und während man dabei ist über den Abgrund zu springen merkt man, wie klein er doch war. Sicher landet man auf seinen Füßen auf der anderen Seite, fühlt sich erleichtert und wundert sich, warum man eine solche Angst hatte zu springen.

Sonntag, 26. August 2012

Treffen

Ich bin sehr aufgeregt. Morgen werden ich einen alten Freund von mir treffen. Wir haben uns vor ca. sechs Jahren das letzte Mal gesehen. Damals waren wir im gleichen Schwimmverein, hatten zusammen Training und waren bei diversen Wettkämpfen. Wobei wir vor allen Dingen über einen gemeinsamen Freund Kontakt hatten. Damals fand ich ihn ganz niedlich und habe eine Weile für ihn geschwärmt. Da wir aber erst 13, 14 Jahre alt waren, und ich zudem sehr schüchtern und absolut unerfahren, ist natürlich nichts passiert. Es war auch nichts ernstes - zu der Zeit habe ich für mehrere Jungs geschwärmt.

Mit 15 Jahren bin ich dann weggezogen, und seitdem hatten wir keinen Kontakt mehr. Irgendwann habe ich ihn mal bei Facebook geadded, doch auch das hat zu keiner Annäherung geführt. Als er jedoch dort mitbekommen hat, dass ich nach Dänemark gezogen bin, schrieb er mich an. Und durch was für einen Zufall ist er nur ein paar Wochen vor mir ebenfalls für zwei Jahre zum Studium hierher gezogen. Nun werden wir uns morgen treffen und zusammen Kaffee trinken gehen. Ich bin ganz nervös. Wie wird er sein? Damals war er ganz lieb, aber ebenfalls eher ruhig und daher hatten wir nicht viele Themen zum Reden. Vor allem war immer besagter Freund dabei. Früher haben wir französisch miteinander gesprochen, da wir aber jetzt beide in einem englischsprachigen Umfeld leben und ich auch seit drei Jahren kein französisch mehr gesprochen hat, werden wird wohl englisch sprechen. Das haben wir zumindest in den Nachrichten so getan. Er hat jedoch drei Jahre in England studiert und drückt sich auch schriftlich sehr gewählt aus, sodass ich etwas Angst habe, sprachlich nicht mithalten zu können. Wenn er mir schrieb musste ich erstmal seine halbe Nachrichten im Wörterbuch nachschlagen, obwohl ich eigentlich ganz gut englisch spreche. Und worüber sollen wir reden? Wir haben uns jahrelang nicht gesehen, da gäbe es eigentlich genug Themen. Aber trotzdem ist er mittlerweile doch ein recht fremder Mensch für mich geworden. Er scheint auch (laut Facebook) sich ganz anders weiter entwickelt zu haben. Deutlich selbstbewusster als früher zu sein.

Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, weiß natürlich nicht was ich anziehen soll, und wie ich mich verhalten soll. Wie soll ich ihn begrüßen? Was soll ich dann sagen? Jetzt muss ich ihm erstmal antworten und einen Treffpunkt mit ihm ausmachen.

Samstag, 25. August 2012

Kleinigkeiten

Was ist wohl eines der sichersten Zeichen, dass man (unglücklich) verliebt ist? Egal wo, egal wann, egal warum, man erinnert sich immer an denjenigen, und wenn es nur Kleinigkeiten sind, die keinem anderen etwas bedeuten würden.
Ich weiß, dass er mich mag. Ich weiß, dass er mich vermisst. Ich weiß, dass ich ihm wichtig bin. Ich weiß, dass es für ihn normal ist sich nicht melden und ich weiß, dass das für ihn nichts zu bedeuten hat. Trotzdem fällt es mir schwer. Lange haben wir kaum etwas voneinader gehört. Letztes Wochenende wollten wir skypen, doch er war verreist. Was normal und in Ordnung ist, schließlich muss jeder sein eigenes Leben weiterführen. Doch es fällt mir immer noch schwer das zu akzeptieren. Dass es kein wir gibt, sondern nur ein du  und ich.
Vor kurzem hat ein Mitbewohner in Deutschland das gleiche durchgemacht wie ich. Sie kam aus den USA, er aus Italien, und beide haben sich in Hannover kennen gelernt. Große Tränen beim Abschied, und man merkte es ihm an wie schwer die Situation für ihn war. Waren wir feiern, stand er manchmal nur da und hat ins Leere gestarrt. In der S-Bahn haben sie sich Nachrichten geschrieben, in der Küche haben wir über ihre Beziehung geredet und abends haben sie stundenlang geskypt. Doch von Anfang an war er in der Lage zu sagen: Ich habe keine Hoffnungen. Es war toll, diese Zeit, doch es ist mir klar, dass sie vorbei ist.
Ich möchte auch so denken, ich will es. Aber ich kann die Hoffnung nicht aufgeben, ich will es nicht.


Freitag, 24. August 2012

Stadtführung

Donnerstag ging es zu einer kostenlosen Stadtführung durch Kopenhagen. Die wird in mehreren Städten organisiert und basiert darauf, dass der Führer anschließend ein selbstgewähltes Trinkgeld bekommt, je nachdem wieviel man zur Verfügung hat. Wenn mich jemand demnächst besuchen kommt, wird er da abgeliefert und darf eigentständig diese Tour mitmachen.
Heute begann die Führung um 13 Uhr und ging ca. 3,5 Stunden. Dabei sind wir viele Sehenswürdigkeiten abgewandert und haben die ein oder andere lustige Geschichte zu hören bekommen. War zwar anstrengend so lange zu laufen, hat aber Spaß gemacht. Zwischendurch gab es auch eine kurze Pause, wo wir ein typisch dänisches Erfrischungs"essen" probieren konnten. Besteht aus Buttermilch, Zucker, Vanille und Keksen. Eventuell auch noch Eier, aber da bin ich mir nicht ganz sicher ob ich das richtig verstanden habe... Ist auf jeden Fall ganz lecker, wobei dabei eindeutig die Kekse das Highlight waren. Bei der Tour habe ich auch erfahren, dass Montag (der Tag meiner Ankunft) der heißeste Tag in Kopenhagen seit 11 Jahren war! Es wurden grandiose 32° C erreicht... Bezeichnenderweise geht das große Thermometer in der Stadt auch von maximal 30 °C bis -20 °C. Kopenhagen hat auch die größte Fußgängershoppingzone in Europa. Und die ist wirklich ziemlich lang. Fast schon zu lang, weil man gar nicht weiß wo man überhaupt anfangen sollte. Die werde ich heute mal erkunden.

Donnerstag, 23. August 2012

drauf los plappern

Der gestrige (genau genommen vorgestrige) Abend war entgegen aller Erwartungen gar nicht mal so schlimm. Die Leute waren echt nett. Das beweist eigentlich nur noch mal, dass viele Befürchtungen die man hat völlig unbegründet sind. Manchmal ertappe ich mich sogar dabei, wie ich in einer fremden Runde drauf los plapper und (glaube ich) recht offen wirke. Es ist auch einfacher, wenn man das nicht in seiner Muttersprache machen muss. Der Gegenüber weiß, dass man eine Fremdsprache spricht und daher vielleicht mehr/lustigere/bessere Geschichten zu erzählen hätte, wenn man denn die Sprache eher beherrschen würde. Das ist ansich ziemlich Blödsinn, da ich nicht spannender erzähle wenn ich deutsch spreche. Aber irgendwie hilft mir der Gedanke, dass ich mich allein hinter den Sprachfertigkeiten ein wenig verstecken kann, wodurch ich im Endeffekt doch offener bin. Es hilft auch, sich zum Nichtdenken zu zwingen und einfach zu sprechen. Klingt paradox. Im Moment klappt das zwar nur, wenn die Gruppe nicht allzu groß ist, aber ich bin schon recht stolz auf mich.

Nun ein paar Bilder aus Kopenhagen. Auf dem ersten Foto sieht man die Sicht aus meinem Zimmer. Ich habe jetzt das Bett davorgestellt, sodass ich mich nur hinsetzen muss um diese schöne Aussicht zu haben.  Auf dem zweiten seht ihr Nyhavn. Ist und bleibt eine ziemliche Touristengegend, aber das nicht ohne Grund. Und auf dem letzten Foto für heute seht ihr die Sicht aus dem Hafen auf das Meer.


Dienstag, 21. August 2012

Ankunft

Ich bin gut in Dänemark angekommen. Die Stadt ist wunderschön, wirklich toll. Auch das Studentenwohnheim ist ganz nett. Viel gemütlicher und persönlicher als in dem großen, in dem ich vorher gewohnt habe. Momentan leben wir hier zu fünft in der WG. Meine Mitbewohner sind auch sehr nett. Mit dem einen war ich gestern Abend sogar noch eine Runde joggen und im Supermarkt.
Ich habe auch einen "Studdy Buddy", eine Mentorin. Sie hat mich vom Bahnhof abgeholt und mich in die Wohnung gebracht. Heute hat sie mir den Campus gezeigt und mit mir eine SIM-Karte gekauft. Sie ist wirklich nett, aber ich glaube wir sind nicht unbedingt auf einer Wellenlänge. Heute Abend hat sie mich noch zu Freunden von ihr eingeladen. Ich habe zugesagt, aber irgendwie ein bisschen Angst. Sie scheinen viel trinken zu wollen, wogegen ich nichts habe und mitmachen würde, solange es keine völlig fremden Personen sind. Was sie nunmal leider sind. Mal schauen wie es wird. Ich wollte mich ja zu mehr Offenheit zwingen. Im Moment ist alles nur so überwältigend. So viele neue Eindrücke, so viele neue Menschen. Da vermisse ich ihn entgegen des eigentlichen "Plans" nur noch mehr, da ich jetzt jemanden gebrauchen könnte, der mich ganz doll in den Arm nimmt und festhält.

Montag, 20. August 2012

Die Welt dreht sich

Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie dir an.

- Kurt Tucholsky -

Genau das werde ich jetzt tun. Unglaublich, dass ich morgen nach Dänemark fahre. Ich kann gar nicht fassen, dass ich Hannover und mein Wohnheim hinter mir lassen werde. Bisher bin ich doch immer hierher zurück gekehrt. Auch als ich nach Schweden ging war von vorneherein klar, dass ich bei meiner Rückkehr in mein altes Zimmer ziehen würde. Es sind so viele Erfahrungen und Eindrücke mit dem Wohnheim, dem Zimmer, Hannover verbunden. Ich habe so viele Menschen kennen gelernt, in dem tiefsten Dreck der Küche kochen müssen, wildeste Parties gefeiert um danach nur 50 Meter zu meinem Bett gehen zu müssen, gestritten, gehasst und geliebt. Wenn ich nichts zu tun habe sitze ich nur in meinem Zimmer und genieße die wunderschöne Aussicht auf die Stadt, oder gehe in die Küche und rede mit einem meiner 15 Mitbewohnern. Hier hat man selten seine Ruhe - aber man ist auch nie allein. 
Doch es muss weiter gehen. Ich habe Angst, und doch freue ich mich. Vielleicht hilft mir der Umzug auch mich etwas mehr von ihm zu lösen, wenn ich nicht immer daran erinnert werde, was ich wo mit ihm unternommen habe. Ich werde die Zeit hier sehr vermissen, doch es ist Zeit für neue Erfahrungen.


Sonntag, 19. August 2012

Es vergeht nicht.

Er fehlt mir immer noch so sehr. Wobei seine Abreise schon 1,5 Monate her ist und es viele Dinge gibt, die mich ablenken (können, sollten, müssen). Dabei können wir nur selten, maximal ein, zweimal die Woche miteinander über Skype sprechen. Wahrscheinlich habe ich mittlerweile auch ein komplett verzerrtes Bild von ihm - ausschließlich positiv, ohne jeglichen negativen Punkt. Natürlich kenne ich einige seiner Schwächen - er ist verplant, hat eine "Kommst-du-heute-nicht-kommst-du-morgen"-Einstellung, putzt nicht sonderlich viel. Aber das ist auch alles was mir dazu einfällt und nichts, womit ich nicht leben könnte. Im Gegenteil - verliebt wie ich bin, finde ich sie sogar süß. Wenn er etwas schlecht geplant hat sitzt seine Brille ein wenig schief auf seiner Nase, und er hat ein leicht weltfremdes Lächeln auf den Lippen. Wenn er dann noch mit seinem brasilianischen Akzent flucht, kann man ihn einfach nicht ernst nehmen, sondern muss ihn direkt fest umarmen. Dann verfliegt seine schlechte Laune, er lacht und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
Bei allem was ich tue stelle ich mir vor, wie es mit ihm dabei wäre. Als würde er neben mir stehen, einen knappen Kopf größer als ich, und mich mit seinem warmen, weichen Körper festhalten. Als wäre ich ohne ihn nicht komplett.


Freitag, 17. August 2012

Offenheit

Ich bin ein recht schüchternen Mensch. Früher war das noch um einiges ausgeprägter. Da habe ich teilweise Umwege genommen um manchen Klassenkameraden nicht zu begegnen. Nicht, dass die mir etwas angetan hätten. Ich habe mich nur nicht getraut vor ihnen lang zu gehen.
Auch heute habe ich noch Probleme Menschen anzusprechen, auf sie zuzugehen und mit ihnen in Kontakt zu kommen. Ich warte prinzipiell darauf, dass mein Gegenüber den ersten Schritt geht.
Vor kurzem habe ich erfahren, dass jemand mich als eiskalt und berechnend einschätzt. Das hat mich ziemlich... überrascht, da ich mich für einen sehr gutherzigen Menschen halte, der eben etwas zurückhaltend und kein großes Plappermaul ist. Auf jeden Fall alles andere als berechnend. Scheinbar kam diese Einstellung nur daher zustande, da ich ruhig und verschlossen war und das missinterpretiert wurde.
Auf der anderen Seite hatte ich in den letzten Tagen viel mit diversen Menschen zu tun, da ich organisatorische Dinge zu erledigen hatten. Dabei hat es mich wirklich verwundert, wie nett und freundlich Menschen sein können. Wenn man ihnen mit einem Lächeln begegnete und ein klein wenig von sich Preis gab, kam mir gleich große Freundlichkeit entgegen. Das hat mich gefreut. Und es ermutigt mich vor allen Dingen dazu, selber offener zu sein. Am Anfang werde ich mich dazu zwingen müssen, aber ich denke daran gewöhnt man sich. Ich werde nicht meinen kompletten Charakter ändern können, z.B. bin ich einfach nicht sehr redselig und werde es auch nicht werden. Aber Offenheit und einen Vertrauensvorschuss kann und will ich auch fremden Menschen geben.

Donnerstag, 16. August 2012

Botanischer Garten

Um das wunderbare Wetter auszunutzen bin ich ein letztes Mal durch den hannoverschen botanischen Gärten geschlendert. Glücklicherweise war ich recht früh da, da er sich gegen Mittag mit diversen Touristengruppen füllte.


Mittwoch, 15. August 2012

Stadttour

Auf Grund eines... ich nenne es mal "Missverständnisses" mit meinem Betreuer hatte ich gestern unerwartet viel Zeit. Dadurch konnte ich meine geplante Stadttour durchführen, mich exmatrikulieren (bzw. habe erfahren, dass das erst später möglich ist) und einen Termin beim Arzt machen (bzw. feststellen, dass ich zu der Zeit doch nicht kann und weswegen ich heute einen neuen machen durfte).


Dienstag, 14. August 2012

[Note to myself] Wochenplan

Um hoffentlich nichts zu vergessen, meine To-do-Liste für diese Woche:

[x] Bachelorarbeit fertig schreiben, erledigt: JUHUU
[x] Arbeit in den Druck geben, beim Professor abgeben und die Abgabe an den anderen Professor organisieren, da ich bei seiner Rückkehr nicht mehr da bin.
[x] zum Arzt gehen, erledigt bzw. einen Termin für später gemacht.
[x] mich exmatrikulieren, erledigt, muss ich auch nochmal machen wenn ich wieder komme
[x] Bilder meine Studienstadt machen
[x] Kuchen für mein Institut und die Abschiedsfeier aussuchen, Zutaten einkaufen
[x] Kuchen für mein Institut und die Party backen
[x] Wohnungsübergabe eines Bekannten regeln
[] aus den Sportvereinen verabschieden und meine Sportsachen abholen
[] Koffer packen und planen wann ich wo in Dänemark sein muss
[] Dänische Kronen besorgen
[] meine Pflanzen verschenken :(
[x] Paket eines Freundes wegschicken

Sonntag, 12. August 2012

Aufregung

Momentan bin ich mit meiner Nerven überall und nirgendwo. Eigentlich bin ich zum Umfallen müde, doch wenn ich im Bett liege bekomme ich kein Auge zu, da tausend Gedanken und Sorgen durch meinen Kopf schwirren. Mein ganzer Bauch kribbelt, und könnte ich eigentlich vor Müdigkeit umfallen, flattern gefühlte Millionen Insekten durch meinen Bauch und lassen mir keine Ruhe.
Die letzten Tagen waren extrem stressig. Ich bin in den allerletzten Phasen meiner Bachelorarbeit, und muss noch viel schreiben. Eigentlich könnte ich locker noch einen Monat weiter daran werkeln, muss aber kommenden Mittwoch schon abgeben. Dann hatte heute auch noch meine Mutter Geburtstag. Daher bin ich Donnerstag nach Hause gefahren, habe Kuchen gebacken, eingekauft, meine Freundinnen aus der Schulzeit nach über einem halben Jahr wieder getroffen, Geschenke eingepackt, war heute mir ihr und Freundin samt deren Tochter Minigolf spielen, Kaffee trinken, im Restaurant essen, und wie gesagt, alles neben meiner Bachelorarbeit her. Nächste Woche muss ich meine Arbeit zuende bringen, Kuchen für mein gesamtes Institut backen, mich exmatrikulieren, organisieren, dass ich alle Unterschriften trotz meiner Abwesenheit in der darauffolgenden Wochen zusammen bekomme, meinen Abschied feiern, meinen Umzug nach Dänemark vorbereiten. Und Fotos von Studienstadt wollte ich auch noch schießen, nicht zu vergessen die Abschiede in meinen Sportvereinen. HILFE!! Ich habe Angst die Hälfte zu vergessen!!



Mittwoch, 8. August 2012

Maschseefest

Eines der bekanntesten Feste in Hannover ist das Maschseefest. Bisher (wie das nun mal so ist wenn man direkt vor Ort wohnt), war ich allerdings noch nicht da. Das sollte sich gestern Abend spontan ändern. Mit meiner Mitbewohnerin und ein paar Studienkameraden ging es los. Kaum angekommen standen wir mitten in einer riesigen Menschenmasse vor einer Bühne. Was ich nicht wusste: Madsen gab ein Konzert. Die Überraschung hat mich ziemlich gefreut, da ich die Band sowieso gerne mal live sehen wollte. Und kostenlos ist natürlich umso besser. Also drängten wir uns durch die Massen. Zeitweise waren wir wirklich arg eingequetscht, aber nach einer Weile haben wir einen ganz guten Platz gefunden.
Das Konzert war auch wirklich toll. Hat viel Spaß gemacht.


Ich habe sogar Videos gedreht. Die sind allerdings meist nicht so gut geworden, da an den besten Stellen alle Menschen gehüpft sind und ich dank Holzplanken beim Filmen dann auch. Trotzdem ein kleiner Ausschnitt des Konzerts:


Danach sind wir nicht mehr sehr lange auf dem Fest geblieben. Bestand im Endeffekt aus vielen Fress- und Trinkbuden mit lauter aufgetakelten Damen und Herren. Stattdessen sind wir zum schön beleuchteten Rathaus gezogen und haben dort eine Hochzeitsgesellschaft bei deren Party beobachtet und über die Rollen der einzelnen Person gemutmaßt.

Dienstag, 7. August 2012

Rundflug

Im Frühjahr habe ich bei einem Lauf einen Gutschein für einen Rundflug über meiner Stadt in einer Cessnamaschine gewonnen. Selten einen so schönen Preis bekommen :) Samstag war es dann soweit. Als ich dann im Flieger saß, war ich schon etwas aufgeregt. Doch nicht ganz so stabil wie ein Linienflieger das ganze. Der Pilot fragte noch, ob ich besondere Zielwünsche hätte. Mein Wohnheim lag günstig und daher konnten wir darüber sogar eine Extrarunde drehen. Dann flogen wir noch die Standardsehenswürdigkeiten an. Zum Ende durfte ich dann sogar 5 Minuten selber fliegen. Hat alles viel Spaß gemacht, auch wenn ich dann froh war wieder festen Boden unter meinen Füßen zu haben. Am Ende wurde einem durch das ganze Gewackel doch etwas übel...














Montag, 6. August 2012

Umzugsvorbereitungen

Langsam kommt mein Umzug nach Dänemark immer näher. Bis dahin muss ich noch sehr viel arbeiten und leider unterstützt mich mein Betreuer nicht ganz so wie erwartet, aber ich hoffe doch sehr dass alles gut klappt. Wobei ich zugegebenermaßen im Moment mehr plane/in Vorfreude schwelge als Zeit in meiner Arbeit zu investieren. 
Gestern habe ich schon fast alle Tickets gekauft. Die Wege von/nach Dänemark werden zum Teil sehr lang, aber als Student muss man ja Geld sparen wo man kann ;) Ich freue mich auf jeden Fall schon so so sehr darauf, auch wenn ich noch nicht genau weiß wie ich alle Kosten wuppen soll, die dann auf mich zukommen.



Sonntag, 5. August 2012

Faulheit

Fürs Glückhaben braucht man ein Ziel.

- Herta Müller, Atemschaukel - 

Was ist Glück? Wann ist man glücklich? Das mag aus vielen Komponenten bestehen und individuell verschieden sein.
Doch ohne Bewegung im Leben, ohne die Energie, den Drang etwas zu tun, wird keiner glücklich werden. Faulheit ist der Feind von Glücklichkeit. Das Hinterlistige an der Faulheit ist, dass sie eine ungemeine Anziehungskraft hat. Doch wenn man sich von ihr befreit und sie hinter sich lässt, eröffnen sich ungeahnte Spielräume. Die schönsten Momente im Leben sind diejenigen, in denen man etwas getan hat. Noch schöner werden sie jedoch, wenn man sie mit jemanden teilen kann.

Samstag, 4. August 2012

Schätze

Kleine Schätze sind die, auf denen steht, da bin ich.

Größere Schätze sind die, auf denen steht, weißt du noch.

Die schönsten Schätze aber sind die, auf denen stehen wird, da war ich. 

- Herta Müller -

Freitag, 3. August 2012

Reichtum

Als ich mich Sonntag mit besagtem Freund getroffen habe kam die Diskussion über den Sinn der Arbeit und des Geldes auf.
Er ist ein sehr individueller Mensch, der auch Monate alleine auf einer Insel leben kann. Er reist mit minimalen Mitteln wochenlang durch Polen, schläft auf Parkbänken wenn es nötig ist und wandert lieber eine Stunde zu seinem Ziel, als die Straßenbahn zu nehmen.
Trotz allem hat er sich für einen Beamtenberuf entschieden. Für ein regelmäßiges Einkommen, für  eine große Wohnung, für  gutes Essen in Restaurants, für  ein Abonnement in der Oper. Aber gegen die Freiheit.
Auch ich stand vor der Wahl. Das Angebot ist verlockend. Wunschstudium, hohes Einkommen, fester Job. Doch ich habe mich anders entschieden. Für das Reisen, für das Abenteuer, für die Unberrechenbarkeit. Für die Freiheit mein Leben zu gestalten, wie ich es will.



Donnerstag, 2. August 2012

Zukunft verschieben

Per Zufall habe ich dieses Wochenende gleich mit mehreren Menschen über die nahe Zukunft und das Erwachsenwerden/-sein gesprochen. Die meisten in meinem Umfeld haben theoretisch noch 1-2 Jahren Studium vor sich und wären dann so weit in das Arbeitsleben einzusteigen.
Doch alle - einschließlich mir - können sich das überhaupt nicht vorstellen. Wir fühlen uns so jung, so studentisch. Wie soll man da regelmäßig arbeiten gehen?

Daher der Pläne, oder die Ideen, wie man das ganze noch etwas herauszögern kann:

- Praktikum. Ist immer gut. Machen manche jetzt auch zwischen Bachelor und Master und hilft sich genauer zu orientieren in welche Richtung man verstärkt weiter studieren kann.

- Freiwilligendienst. Machen vor allen diejenigen, die sich generell mit der eingeschlagenen Studienrichtung unsicher sind und evt. in eine ganz andere Richtung gehen wollen.

- Reisen. Wann, wenn nicht jetzt? Man hat nur Verantwortung gegen sich selbst und kommt meist noch mit sehr bescheidenen Bedingungen zurecht.

- Auslandssemester bzw. mehr Kurse belegen, als einem angerechnet werden. Man kann sein Wissen noch erweitern und breiter aufstellen.

- Doch arbeiten. Aber nur begrenzt für ein Jahr zwischen Bachelor und Master, natürlich in dem entsprechenden Fachgebiet um Erfahrung zu sammeln.

Welche Variante ich einschlage? Wahrscheinlich die Vierte. Ich studiere unheimlich gerne und fände es daher schön ein paar mehr Kurse evt. auch im Ausland belegen zu können. Schließlich gibt es so viele wunderschöne Ecken in der Welt, die darauf warten entdeckt zu werden.


Mittwoch, 1. August 2012

Ein Teil von mir

Er ist jetzt über drei Wochen weg. Mittlerweile kann ich wieder einem geregelten Tagesablauf nachgehen, mich mit anderen Menschen treffen, Spaß haben, sogar lachen. Doch in mir drin ist immer noch dieses tiefe Gefühl des Vermissens. In manchen Momenten kommt es besonders stark hoch.
Wenn ich abends nach Hause komme und mir vorstelle, dass er auf mich warten würde. Wenn ich das Feuerwerk vor meinem Zimmerfenster sehe. Wenn ich in der Sonne auf der Wiese liege. Wenn ich zu unserem Lieblingsdönerladen gehe. Wenn ich dem See vorbei fahre, an den wir gegangen sind, als ich ihm zum ersten Mal den Dönerladen gezeigt habe. Wenn ich das Kleid mit den Schuhen trage, die ihm so gut gefallen haben. Wenn ich das Oberteil trage, was ich bei seiner Abschiedsfeier ebenfalls trug und kurz zuvor erst gekauft habe. Wenn ich sein dunkles Zimmerfenster sehe, dass er bei diesem Wetter sperrangelweit geöffnet hätte. Wenn ich den Pub sehe, in dem wir uns das erste Mal getroffen haben. Wenn ich am Bahnhof bin, wo er mir seinen letzten Kuss gab.