Mittwoch, 12. Dezember 2012

Swing

Gestern war ich zum ersten Mal beim Swingtanzen (im Übrigen alleine mit ihm, allerdings hat sich das Thema wahrscheinlich auch für mich langsam erledigt und wir gehen auf die Freundschaftsschiene). Und es hat so unglaublich viel Spaß gemacht! Sonntags gehe ich mit ein paar Freunden zum Salsa. Auch das ist toll, aber beim Swing kann man so viel Energie loswerden! Wir kannten den Tanz beide noch nicht und waren daher bei der Einführungsveranstaltung, aber selbst wenn man anschließend nur drei Figuren kann hat man die Möglichkeit richtig elanvoll zu tanzen. Das Schöne ist auch, dass der Rythmus einfacher ist und man Swing auch zu vielen Popsongs tanzen kann. So wurden gestern natürlich der ein oder andere Weihnachtshit aufgelegt.

Wirklich toll, und wir kamen beide mit einem großen Grinsen aus dem Tanzsaal!

Auf dem ersten Bild übrigens der dänische Versuch Wäsche effektiv gefrierzutrocknen.



Donnerstag, 29. November 2012

[Wochenaufgabe] Pizza bestellen

Die Aufgabe für diese Woche:

Koche einmal diese Woche nicht. Lasse den Pizzadienst kommen. Falls du sowieso jeden Tag den Pizzadienst kommen lässt, koche diese Woche einmal.

Nichts leichter als das! Die Aufgabe habe ich bereits Montag diese Woche eingelöst. An diesem Tag ging es mir recht schlecht. Ich war frustriert wegen ihm, dass er einfach kein Interesse zeigt, musste den gesamten Tag in der Uni verbringen und konnte mich abends nicht aufraffen zu meinem Sporttraining zu gehen. Ich habe mich geärgert - über mich, über die Welt, über alles. Was kommt da gelegener als die "Erlaubnis" einmal Pizza zu essen? Gesagt - getan. Nach ein paar freundlichen Gesprächen mit meinen Mitbewohnern und der Pizza ging es mir dann wirklich besser. Man muss sich auch mal Fehler zugestehen und das Leben genießen.

Mittwoch, 28. November 2012

What if money didn't matter?

Ein Video, dass man sich anschauen sollte. Als ich es gehört habe, dachte ich mir: "Warum habe ich das nicht mit 18 gehört, als ich noch alle Freiheiten zur Wahl hatte?". Es stimmt mich traurig, dass ich so denke, denn schließlich bin ich jetzt gerade einmal 21. Was werde ich dann mit 50 über mein momentanes Alter und meine Möglichkeiten denken?

Es ist nie zu spät zu wählen. 

Sonntag, 25. November 2012

For you

Ein Lied, was ich letztens entdeckt habe. Einfach schön zum Träumen, Vermissen, Weinen, Glücklichsein.

Samstag, 24. November 2012

Bad ideas

Ich habe einen neuen Kurs in der Uni. Er besteht zu einem sehr großen Teil aus Gruppenarbeit, was mir recht schwer fällt. Ich bin stur, ich bin überzeugt von meinen Ideen, und ich kann mich schwer von dem Gegenteil überzeugen lassen. Gruppenarbeiten mit mehr als einer anderen Person sind mir selten leicht gefallen.

Letzten Donnerstag mussten wir eine Übung machen. Wenn ihr drei, vier Personen zur Hand habt, macht sie nach. Wir waren der ganze Kurs und haben die Aufgaben jeweils in unserer Gruppe (3-5 Personen) bearbeitet.

1. Zwei Minuten Zeit: Schreibt die schlechtesten Ideen auf, die euch einfallen. Egal was. Schreibt jede einzelne auf ein Stück Papier/Pappe. Das kann von "Solarzellen in Höhlen aufbauen" bis "Laptop als Schwimmbrett benutzen" alles sein.

2. Sucht euch eure schlechteste schlechte Idee aus.

3. Lest sie der Reihe nach vor und gebt sie im Kreis an den nächsten weiter.

4. 10 Minuten Zeit: Denkt euch so viele positive Möglichkeiten für diese schlechte Idee wie möglich aus, und tragt diese anschließend reihum vor.

Man merkt, wie sich im Kopf ein Knoten löst. Nach anfänglichen Problemen sprudelt man vor Ideen, was es so für Möglichkeiten gibt. Man lernt, dass man immer das gewünschte Ergebnis bekommen kann, wenn man nur an bestimmten Parameters dreht. Jede Idee hat ihren Markt. Man muss nur offen und wild sein.

Donnerstag, 15. November 2012

[Wochenaufgabe] Nr. 1 Brief an mich selbst

So, ab jetzt gibt es wöchentlich eine kleine Aufgabe für mich. Ich habe mir einen hübschen Kalender gekauft, in dem man neben dem üblichen Platz für Notizen jede Woche eine kleine Aufgabe findet. Wie ich es schaffe diese zu erfüllen möchte ich hier festhalten.

Woche 1: Schreibe einen Brief an dich selbst mit deinen Zielen, packe ihn an einen Ort, den du hier notierst und lese ihn erst nächstes Jahr.

Erstes Problem war einen Zettel zu finden. Scheinbar sind alle Notizblöcke aus meinem Zimmer verschwunden. Doch diese Hürde habe ich glorreich überwunden und es konnte losgehen. Meine Ziele? Schwere Frage. Eigentlich bin ich mit meinem Leben sehr zufrieden wie es ist. Doch, daher möchte ich alles bisher Erreichte konservieren. Meine Einstellung zum Leben. Einigermaßen diszipliniert zu lernen, aber noch genügend freie Zeit für Freunde/Hobbys zu haben. Weiterhin viel Sport machen und gesund leben. Vor allen Dingen akzeptieren, dass ich ich bin. Egal, ob jemand mich so mag oder nicht, ich kann nur glücklich sein, wenn ich in keinen anderen Charakter gepresst werde. Ich bin manchmal launisch. Ich bin manchmal zu laut. Oft auch zu leise. Ich bin schüchtern, ich bin hyperaktiv, ich bin schnell zu begeistern und verfolge die Idee trotzdem nicht weiter. Ich habe einen schrägen Humor. Ich mache schlechte Witze. Aber ich bin ich.
Das einzige wirkliche Ziel für das kommende Jahr ist mehr aktiven Urlaub zu machen. Und sei es nur jeweils einen Tag. Als konkretes Ziel würde ich gerne mit dem Fahrrad von Kopenhagen nach Berlin fahren.

Mittwoch, 14. November 2012

Radtour

Morgen treffe ich mich mit ihm. Allerdings nur für 1.5 Stunden und ich war auch diejenige, die ihn fragen musste... Mal schauen wie es so wird.
Sonst habe ich heute noch eine kleine Radtour unternommen. Zunächst war es etwas langweilig, so ganz alleine. Aber kaum habe ich das Meer erreicht war es sehr schön. Der Wind, die Möven, der Algengeruch, die Bewegung. Zurück ging es dann durch eine Moorlandschaft.


Samstag, 10. November 2012

Paradox

Langsam werde ich wirklich verrückt. Nach meinem Spaziergang am Dienstag habe ich mich - was ihn betrifft - eigentlich beruhigt. War der Meinung, wenn es für ihn nicht passt, passt es eben für uns nicht. Donnerstag gingen wir dann zusammen mit einer Mitbewohnerin auf eine Fahrradtour, und gestern Abend haben wir uns kurz bei einem Spieleabend gesehen. Und ich verstehe einfach nicht, warum er mich nicht mag. Wenn wir uns sehen, ist es so als seien wir normale Freunde. Wir lachen viel zusammen und verstehen uns gut. Gestern Abend habe ich ihn dann noch eine SMS geschrieben, ob er auf eine Party kommen würde und wieder keine Antwort bekommen. So wie er im Internet und per SMS reagiert scheint es, als würde ich ihn total nerven. Aber ich wüsste nicht wieso, da im realen Leben alles gut zu sein scheint, wir viel Spaß miteinander haben und ich ihn nun wirklich nicht zutexte. Je mehr er mich jedoch meidet, desto mehr habe ich das Gefühl im hinterher zu rennen. Das will ich nun wirklich nicht, auf der anderen Seite möchte ich aber Klarheit, jedoch mir auch nichts kaputt machen, da eine Freundschaft mit ihm auch schön ist.

Donnerstag, 8. November 2012

Zeig mir deine Stadt: Kopenhagen

Ich habe an einem schönen Projekt teilgenommen (http://zeigmirdeinestadt.blogspot.de/), bei dem jeder seine Heimat-/Austauschs-/Lieblingsstadt vorstellen kann, um so eine Sammlung verschiedener Eindrücke zu Städten der Welt zu bekommen. Hier ist mein Beitrag zu Kopenhagen:

Ich habe die Ehre kurz meine Heimatstadt Kopenhagen vorstellen. Vorneweg ist zu sagen: Diese Stadt ist sehr facettenreich und hat viele schöne Ecken, sodass es schwer wird eine kleine Auswahl zu treffen.



Viele Touristen zieht es - nicht ohne Grund - zum Nyhavn (dt.: neuer Hafen), welcher direkt in Kopenhagens Zentrum liegt. Dort ankern im Sommer wie im Winter zahlreiche kleine Segelboote, und das gesamte Flair mit den bunten, ungleichmäßigen Häusern am Hafenbecken lädt geradezu zum Träumen und Fernweh haben ein. Geht man ein wenig am Nyhavn entlang, kommt man bald in das große Hafenbecken. Tagsüber ist es schön auf das Meer zu schauen, im Sommer kann man hier auf Grund des sehr reinen Wassers sogar schwimmen gehen. Doch ich liebe es nachts dort zu spazieren. Die Wellen sind schwarz, kaum eine Seele ist am Hafen, der Wind weht einem um die Ohren und man sieht die hell erleuchteten Häuser auf der anderen Uferseite, wie z.B. die große Oper.


Eine Besonderheit Kopenhagens ist die Freistadt Christiania. Anfang der 70er Jahre aus Protest gegen die dänische Regierung von Jugendlichen gestürmt und besetzt. Nach einigen Kämpfen mit der Polizei und Politik, sind die Dänen nun sehr stolz auf ihr alternatives Christiania. Hier herrscht eine Mischung aus Anarchismus, Hippiedasein und Aussteigern. Mehr oder weniger legal werden hier weiche Drogen verkauft, viele Konzerte und Partys gefeiert oder auch Theater veranstaltet. In vielen Bereichen darf man keine Bilder machen, nur im Eingangsbereich. Im sogenannte Green-light-district werden die Geschäfte getätigt - von Drogen bis bunten Kleidern über Mittagessen. Hier herrscht allerdings strengstes Fotoverbot.


Soweit eine kleine Einführung.
Hej og vi ses i København!

Mittwoch, 7. November 2012

In love with a city

Seit ich hier bin, hat mich die Stadt gefesselt. Ich fühle mich unheimlich wohl, und bin sehr glücklich hierher gekommen zu sein. Nun arbeite ich noch an meinem Dänisch, damit ich mich irgendwann wirklich heimisch fühlen kann. Ich liebe das Meer, die nächtlichen und täglichen Spaziergänge/Läufe am Hafen, den Wind in meinen Haaren, die Fahrradspuren, das Fahrradchaos, die dänisch Freundlichkeit und Unkompliziertheit, die Uni, die Sprache, das Land.

Dienstag, 6. November 2012

Ende

Falls auch immer irgendwas zwischen ihm - den Neuen - und mir gewesen sein sollte, ist es wohl jetzt vorrüber. Zunächst war ich frustriert. Ich erstickte in meinem kleinen Raum. Doch nach meinem - mittlerweile fast täglichem - abendlichen Spaziergang am Hafen geht es mir besser. Im Halbdunkeln am Wasser zu laufen, zu sprinten, das Gesicht in den Nieselregen zu halten, den kalten Wind um die Ohren pusten zu lassen, all das vertreibt böse Gedanken. Ich spüre wie meine Fäuste sich lockern und die Spannungen abfallen. Ich renne. Es geht mir besser. Ich renne noch einmal zwei Laterne weiter, schneller. Ich lächle.

Wir haben recht viel miteinander gemacht. Seit dem Treffen vorletzten Freitag aber nicht mehr alleine, sondern immer mit meiner Mitbewohnerin. Wir waren tanzen, übermorgen machen wir eine gemeinsame Radtour. Wenn wir uns sehen ist alles gut, auch wenn er weiterhin keine Anzeichen macht mich "mehr" zu mögen. Auf eine kurze Nachricht bei Facebook hat er nicht geantwortet. Auf die allgemeine mit meiner Mitbewohnerin ist er auf meine Kommentare ebenfalls nicht eingegangen und auf meine weitere (persönliche) Nachfrage, ob er morgen in der Uni sei, verneint er nur in einem knappen Satz.
Egal was Sache ist - ich kann mir keinen Vorwurf machen. Ich bin ich und ich war es immer. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt verstellt. Wenn er mich nicht mag wie ich bin, dann soll es wohl nicht sein. Wenn ich mit jemanden zusammen bin, dann möchte ich mich gehen lassen können und wissen, dass mein Partner mich mag, und nicht meine blonden Haare oder meine guten Noten. Sollte er mich nicht mögen, ist es besser, dass wir gar nicht erst mehr zusammen gemacht haben.

Freitag, 2. November 2012

Go together

If you want to go fast - go alone.
If you want to go far - go together.
Afrikanisches Sprichwort


Manchmal sind einfache Worte die anspruchsvollsten. Darum ist es gut sie niederzuschreiben, damit man regelmäßig an sie erinnert werden kann.

Donnerstag, 1. November 2012

Update

Wenn es denn mal ein Update geben würde! Ich glaube er ist einfach nicht interessiert. Oder nicht mehr. Vielleicht war er es auch nie. Wer weiß. Ich schwanke zwischen Gleichgültigkeit, Arbeitsanfällen, Wut über mich, über ihn, und alle 5-Minuten-auf-Facebook-schauen-ob-er-mir-doch-geschrieben-hat.

Was ist passiert? Nichts. Das ist es nun. Sonntag haben wir noch ganz gut getanzt, aber wie gesagt, nichts ist passiert. In der Nacht schrieb er mir und wir beschlossen zusammen meiner Mitbewohnern etwas zu schenken. Das Geschenk hat er besorgt, seitdem (Montag) aber nicht mehr geantwortet. Dabei habe ich ihn gefragt, ob er mit zum Tanzen kommen möchte und wir evt. mal einen anderen Ort ausprobieren. Mittwoch (gestern) bei dem Geburtstag war es ganz normal, als wäre wir gute Bekannte. Aber nie haben wir unter zwei Augen gesprochen, sondern saßen immer nur am Tisch mit den anderen. Beim Abschied sagte er dann (vor allen!) dass er nicht zum Tanzen kann, da er zu viel zu tun hat. Und seitdem auch nichts mehr.
Ich weiß es nicht. Manchmal denke ich mir, dass ich ihn einmal um ein Date fragen sollte. Eventuell traut er sich auch nicht, und dann wäre es so schade diese Chance zu verschenken. Aber bis auf das Treffen letzte Woche nachdem er gefragt hat gibt es eben null komma null Anzeichen, dass er sich für mich interessiert. Grrrrrr.....

Dienstag, 30. Oktober 2012

Kanelbulle

Zum ersten Mal im eher zimtuntypischen August gebacken, jetzt anlässlich des Herbst-/Wintereinbruches noch einmal probiert: Zimtschnecken. Recht einfach zu machen und doch sehr lecker. Basiert alles auf diesem Rezept.

Man braucht für ca. 20 kleinere Zimtschnecken:

für den Teig:
- 375 gr Mehl
- 125 ml leicht erwärmte Milch
- 100 gr Joghurt
- 25 gr frische Hefe
- 70 gr weißen Zucker
- 65 gr Butter
- eine gute Prise Salz
- 2 TL Zimt

für die Füllung:
- 70 gr Butter
- 50 gr gehackte Mandeln
- 2 EL flüssigen Honig
- 50 gr braunen Zucker (oder wieder weißen)
- 2 TL Zimt

Mehl mit Zucker und Zimt vermischen. Milch, Joghurt und Hefe mischen, bis sich die Hefe auslöst. Mehl- und Milchgemisch zusammen geben, mit einer Gabel verrühren und 15 Minuten abgedeckt stehen lassen. Anschließend in Flocken die Butter und das Salz hinzugeben. Solange kneten, bis der Teig nicht mehr klebt (ggf. etwas Mehl hinzugeben). Alles abgedeckt unter die Bettdecke stellen und eine Stunde warten. Nicht wundern, meist geht der Teig nicht allzu sehr auf.

Butter, gehackte Mandeln, Honig, Zucker und Zimt mischen bis alles einen Brei ergibt. Den Teig ca. einen Centimeter dick in einem Rechteck ausrollen. Die Zucker-Butter-Mischung über den Teig streuseln. Nun den Teig von der Längsseite her aufrollen. Mit einem Messer ca. daumenbreite Schnecken abschneiden. Falls sie dabei etwas "gequetscht" werden ist das nicht weiter schlimm, da man sie leicht wieder in Form drücken kann.
Die Schnecken für ca. 15 Minuten bei 200° Heißluft backen. Auf dem Blech zwischen den einzelnen Schnecken etwas Platz lassen, da sie gerne noch ein wenig aufgehen. Meist brauche ich zwei Bleche, diese bei Heißluft nacheinander backen.

Die Bilder sind noch von meinem ersten Backversuch im August. Nach 2-3 Mal üben sehen die noch etwas vorzeigbarer aus.



Montag, 29. Oktober 2012

Treffen

Wie im letzten Beitrag erwähnt, habe ich ihn gleich viermal in Folge getroffen (ich gebe zu, die Postthemen werden etwas eintönig). Donnerstag zum Kizomba, Freitag zum Quatschen, Samstag auf einer Party und Sonntag zum Salsa.

Freitag war sehr schön. Ich war zuvor etwas nervös, weil ich nicht wusste worüber wir reden sollten. Doch kaum war ich bei ihm, wurde alles entspannt. Wir sind zum A-vej (einer kleinen Studentenbar) gegangen und haben ein Bier getrunken, geredet und etwas Karten gespielt. Anschließend mussten wir beide nochmal kurz in die Bibliothek und etwas arbeiten (wir vorbildlichen Studenten!). Dann sind wir in die Stadt geradelt und haben einen Pub gesucht wo man den besten Hamburger überhaupt essen kann. Die ganze Zeit haben wir uns gut unterhalten und es war so einfach, so locker, so schön.

Samstag und Sonntag war dann jeweils meine Mitbewohnerin mit dabei. Das Gefühl dabei ist dann etwas komisch. Wir sind nicht alleine und dadurch etwas distanzierter. Es kommen einfach keine Andeutungen von ihm. Ich versuche etwas auf ihn zuzugehen, aber wahrscheinlich sind meine superauffäligen Annäherungen für alle anderen Menschen nicht sichtbar.

Nun zu den Dingen, die mich hoffen lassen, dass er mich doch mag (oh man, Winzigkeiten die nur Mädchen auffallen und höchstwahrscheinlich völlig ohne Bedeutung sind):

1. Wir haben über das Verhalten unserer Eltern bei Facebook geredet. Da meinte er, dass seine Mutter sich wahrscheinlich mein Profil in Gänze anschauen würde (was nebenbei nicht geht, weil es für Nicht-Freunde gesperrt ist). Das heißt, er muss mich in irgendeiner Form erwähnt haben.

2. Er würde gerne irgendwann mal mit in meinem Sportverein kommen.

3. Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber ich hatte das Gefühl, dass er immer recht nahe neben mir gelaufen ist.

Ok, das war's auch schon wieder. Aber er hat mich nach dem Treffen gefragt! Er muss mich doch mögen, zumindest als Bekannte.

Freitag, 26. Oktober 2012

Donnerstagskizomba und erste Annäherungen

Gestern Abend ging es zum Kizomba. Dabei handelt es sich um einen sehr intimen afrikanischen Tanz. Ihn, den Neuen, hatte ich tagsüber schon per Zufall in der Bibliothek getroffen. Angesprochen habe ich ihn allerdings nicht - er schien sehr beschäftigt und ich wusste auch nicht was ich sagen sollte. Abends zum Tanzen kam er allerdings.
Wir waren zu dritt - meine Mitbewohnerin und wir beide. Kurz nach dem Einführungskurs ist meine Mitbewohnerin jedoch gegangen, da ihre "Affäre" lieber gleich nach Hause gehen wollte. So waren wir dann alleine...! Den Abend haben wir geredet und getanzt. Wobei letzteres leider nur bedingt möglich war, da hauptsächlich cubanischer Salsa gespielt wurde (was wir nicht können), und weniger Bachata oder Kizomba (was wir beides auch nur ein bisschen können).

Aber: Einmal haben wir (kurz) Händchen gehalten! :) Wir verließen den Dancefloor, und er hat mich dabei hinter sich hergezogen. Als wir stehen blieben haben wir uns weiter an den Fingern gehalten und geredet. Nach ein paar Minuten kam dann ein Bekannter von mir und hat mich zum Tanzen aufgefordert, sich kurz meinem Begleiter vorgestellt und mich anschließend gefragt, ob dieser mein Freund sei.
Das war dann allerdings auch schon das Highlight des Abends.

Im Bett dann die üblichen Gedanken. Ich kam mir bescheuert vor und war der Meinung den ganzen Abend nur Blödsinn und entweder zu viel oder zu wenig geredet zu haben und mir sicher vor Sonntag (zum Sonntagssalsa) nicht mehr von ihm zu hören.

Heute morgen dann bei Facebook: Er hat mir doch tatsächlich geschrieben! Ihm habe der Abend sehr gefallen und er freue sich schon auf Sonntag, hat mich Samstag zu einer Party eingeladen, heute zur Freitagsbar, und meinte letztlich, dass ich ihn in der Bibliothek immer ansprechen soll, auch wenn er beschäftigt wirkt.
Soviel dazu. Erst kommt gar nichts von ihm, und dann gleich die ganze Ladung. Ich habe etwas gemischte Gefühle. Auf der einen Seite freue ich mich und laufe grinsend durch die Gegend, auf der anderen fühle ich mich überrumpelt, habe Angst, dass kein Gespräch zwischen ihm und mir aufkommt wenn wir uns sehen und fühle mich etwas bedrängt.

Montag, 22. Oktober 2012

Salsa

Nachdem ich im letzten Post etwas über den neuen Typen gemeckert habe, hat er sich letztendlich doch gemeldet. Ich hatte vorgeschlagen mit meiner Mitbewohnerin und mir Sonntag Abend zum Salsa zu gehen. Da war er auch sofort dabei. Der Abend war dann auch sehr schön - wir verstehen uns einfach gut. Doch irgendwie kommt die Sache nicht in den Tritt. Entweder er ist ziemlich schüchtern, oder er hat einfach kein Interesse. Ich denke (und hoffe), dass ersteres der Fall ist. Als ich ihn kennengelernt habe, war er ruhig und wir haben nicht viel miteinander geredet. Je öfter ich ihn treffe, desto redseliger wird er.
Kaum war er gestern zuhause, hat er dann meiner Mitbewohnerin und mir eine Mail geschrieben, dass es ihm Spaß gemacht hätte und er jederzeit wieder dabei wäre, und uns außerdem zu einer Fahrradtour eingeladen.

1. Warum meiner Mitbewohnerin und mir? Ok, ich habe zum Salsa auch die beiden eingeladen. Sie hat momentan auch was mit einem anderen Typen am Laufen, was er wissen müsste. Aber kann er mich nicht einfach mal alleine fragen??

2. Beim Tanzen. Wir haben recht viel miteinander getanzt, aber das hat er mit den anderen beiden Mädchen die dabei waren auch. Ich bin keine begnadete Tänzerin, aber ich meine es hätte ihm auch viel Spaß gemacht. Und seine Hände! Die sind so weich!

3. Je länger nichts passiert, desto unsicherer werde ich doch auch. Wie soll denn jemals alles von der Freundschafts- wieder in die Dateschiene kippen?

4. Er. Der andere. Mein Brasilianer. Letzte Woche habe ich mit ihm geskypt. Wir haben gut geredet und er sieht einfach so toll aus. Wenn sich die Gelegenheit bieten würde - ich würde immer noch sofort mit ihm zusammen kommen wollen. Bei ihm bin ich geborgen. Er ist etwas besonderes, etwas besonderes in meinem Leben. Wenn ich von einem Kuss träume, dann von einem mit ihm. Ich schwanke. Manchmal habe ich das Gefühl für etwas Neues bereit zu sein, manchmal bleibe ich in den Erinnerungen und Tagträumen mit ihm hängen.

So oder so, ich hoffe ich sehe ihn, den Neuen, Donnerstag beim Tanzen wieder!

Dienstag, 16. Oktober 2012

neue Bekanntschaft

Diesen Post gebrauche ich nun für etwas Gemecker. Nachdem ich monatelang ihm hinterhergetrauert habe dachte ich nun, endlich jemand anders kennengelernt zu haben. Getroffen habe ich ihn bei den Copenhagen Olympics. Er ist ein Bekannter meines Mitbewohners. Wir haben ein wenig miteinander gesprochen, waren allerdings in unterschiedlichen Gruppen und hatten daher nicht so viel miteinander zu tun. Abends, bei der Afterparty, haben wir zusammen mit anderen Freunden Karten gespielt. Zwischendurch war ich bei Freunden, kam dann aber wieder zu dem Tisch wo er saß zurück, da ich ein leichtes (wirklich leichtes, aber bestimmtes) Verlangen hatte wieder zu ihm zu gehen. Zunächst saßen wir beieinander, später setzte sich jedoch ein anderes Mädchen zwischen uns. Wir haben ein wenig geredet, aber nicht allzu viel. Als er gegangen ist hat er mir auch nur sehr flüchtig im Vorbeigehen auf Wiedersehen gesagt. Ich habe mir nicht viele Gedanken um ihn gemacht.
Eine Woche später war die Danish Movie Night. Dort war er auch. Zunächst hat er mich nicht viel beachtet, als ich ihn allerdings angesprochen habe kam er zu mir und wir haben bis zu Beginn des Filmes geredet. Beim Film kam er dann auch mit zu mir, wobei meine Mitbewohnerin zwischen uns saß. Ich musste recht früh gehen und auch da war der Abschied wieder sehr flüchtig. Als wir aber vor dem Film miteinander geredet haben kam heraus, dass er mich nach den Copenhagen Olympics bei Facebook gesucht aber nicht gefunden hat. Daher habe ich ihn abends geadded und kurz angeschrieben. Er meinte, dass er sich freue dass ich ihn gefunden hätte und ludt mich und meine Mitbewohnerin zur Copenhagen Culture Night ein. Dabei waren noch drei andere Freunde, die wir beide kannten. Der Abend war sehr schön. Wir haben viel miteinander gesprochen und er wurde mir wirklich sympathisch. In den Gesprächen kam auch heraus, dass er quasi mein gesamtes Facebookprofil angeschaut hatte - von meinen Bildern bis hin zu meinem (anderen) Blog. Zum Ende brachte er meine Mitbewohnerin und mich noch nach Hause, ehe er zu sich fuhr. Diesmal gab es zum Abschied dann überraschenderweise eine lange Umarmung! Und dann - gar nichts. Zwei Tage später schrieb ich ihm, woraufhin auch sofort eine Antwort kam. Ich hatte ihn gefragt, ob er mit zum Salsa tanzen kommen wolle. Er wollte, auf meine darauffolgende Antwort kommt jetzt aber seit zwei Tagen wieder gar nichts.
Was soll das? Ich hatte das Gefühl, dass er mich gerne mag. Oft war er bei mir und wir haben gut miteinander gesprochen. Allgemein war der Abend bei der Culture Night sehr schön. Und jetzt - gar nichts mehr? Mal schauen wie es Sonntag wird. Ich habe nur wenig Lust, dass es wieder schön wird und danach immer noch keine weitere Reaktion von ihm kommt. Kann er mich denn nicht mal um ein Date fragen? Vielleicht ist es auch das was mich reizt. Ich habe - ohne arrogant wirken zu wollen - doch meist den ein oder anderen zur Auswahl. Die machen mir es aber zu leicht, weswegen es langweilig wird und ich mich zeitgleich bedrängt fühle. Nun, die Gefahr mich zu Bedrängen läuft er nicht...

Freitag, 12. Oktober 2012

Herbst

Herbst - ich habe das Gefühl, dass dies die Lieblingsjahreszeit vieler Menschen ist. Kein Wunder - schließlich hat man keine Erwartungen. Denkt man an Herbst, assoziiert man Regen, Sturm, Kälte, Dunkelheit. Man kann nur positiv überrascht werden. Von den wenigen Tagen an den strahlend die Sonne scheint, die Blätter in buntes Licht taucht und der Wind einem durch die Haare fährt. Von der Gemütlichkeit, wenn man aus einem Regenschauer nach Hause kommt und sich ins Bett kuschelt, einen Tee trinkt und Kekse isst. All die negativen Aspekte des Herbst sind nicht schlimm - man erwartet es so, da es im Herbst nunmal so ist.
Nicht so in den anderen Jahrezeiten: Im Frühling ist es zu wolkig, zu regnerisch, zu kühl. Im Sommer zu warm oder zu kalt. Im Winter nicht kalt genug oder das Eis auf den Straßen und Gehwegen stört.

Nimmt man das Beispiel der Jahreszeiten, sollte man das auch auf andere Dinge übertragen. Denn wie lehrt einen die Erfahrung: Am schönsten sind die Abende, Momente, Tage von denen man sich nichts erhofft hat. In die man vorbehaltlos ohne Erwartungen gegangen ist, und von denen man daher auch nicht enttäuscht werden kann.

So oder so: In Kopenhagen haben wir großartiges Wetter. Das steigert doch gleich die Laune ;)


Sonntag, 7. Oktober 2012

Drei Monate

Übermorgen sind es genau drei Monate. Drei Monate, seitdem er Deutschland verlassen hat. Und es fühlt sich fast so an wie am ersten Tag. Zwischendurch wurde es besser, aber kaum schreibt er mir zwei belanglose Zeilen, kommen alle Gefühle wieder hoch. Ich weiß nicht was es ist. Vielleicht habe ich all diese Gedanken nur, weil er etwas ist, was ich nicht haben kann. Ist es weg - möchte man es haben. Vielleicht idealisiere ich ihn. Die wenigen Skypestunden die wir haben, haben natürlich nichts mit einem gemeinsamen Alltag zu tun. Aber trotz allem: Momentan bin ich davon überzeugt, dass er der Mann für mein Leben ist. Wenn ich ihn nicht bekommen kann, dann möchte ich bitte jemanden, der genauso ist. So offen. So warmherzig. So verletzbar. So stark. So positiv und so negativ. So vertraut. So verträumt. So intelligent. So bemüht, so engagiert, so leidenschaftlich, so verplant, so fürsorglich, so vergesslich.


Samstag, 6. Oktober 2012

Copenhagen Olympics

Ich bin mal wieder aufgeregt, weil ich mehr oder weniger alleine zu einer Veranstaltung gehen muss. Heute Nachmittag finden für uns internationale Studenten die Copenhagen Olympics statt. Da macht man in Teams diverse Spiele usw. Mehr weiß ich leider auch nicht. Dummerweise ist meine liebste Mitbewohnerin dieses Wochenende zuhause in den Niederlanden, sodass ich alleine hingehen muss. Leider gibt es dabei auch ein Verkleidungsthema: Rubics Cube. Eigentlich eine lustige Idee (man zieht sich in bunten Farben an und tauscht solange, bis man eine Farbe geworden ist), allerdings habe ich keine Klamotten, die ich weggeben werde. Aber ohne Kostüm möchte ich auch nicht auftauchen. Auf der anderen Seite wurde das Verkleidungsthema aber nur klein angekündigt, sodass ich nicht mal weiß, ob das alle mitbekommen haben. Gedanken über unnötige Gedanken. Aber ich werde gleich zu H&M düsen und etwas (hoffentlich) günstiges finden und dann werde ich dort hin gehen! Das macht bestimmt Spaß. Und zwei, drei Leute kenne ich auch flüchtig, sodass ich mich zu Beginn zu ihnen stellen kann. Hoffentlich blamiere ich mich dann nicht während der Spiele...

Freitag, 5. Oktober 2012

Herbst

Es dämmert, es regnet, es ist windig. Der Herbst hat Kopenhagen fest im Griff. Am Liebsten würde ich jetzt mit Schokoladenkuchen im Bett verschwinden und einen Film schauen. Das geht leider aus mehreren Gründen nicht:

1. Schokoladenkuchen. Dazu müsste ich raus. Damit hat sich das Thema schon erledigt.
2. Ins Bett kuscheln. Ich Glückspilz habe bei meinem letzten Wettkampf von irgendjemanden Läuse übernommen. In mehreren Stunden Kleinstarbeit haben meine Mitbewohnerin und ich versucht möglichst viele Tierchen und Eier aus meinen Haaren zu entfernen. Auch meine Bettwäsche trudelt gerade bei 65° in der Waschmaschine. Schrecklich.
3. Film schauen. Ich habe nur drei Filme. Und die kenne ich schon auswendig.

Nichtsdestotrotz geht es mir gut (bis auf die Sache mit den Läusen, die ist echt lästig). Am 2.10 war mein persönlicher Glückstag:

1. Meine beste Freundin hatte Geburtstag. Daher haben wir mal wieder etwas miteinander telefoniert.
2. Meine deutsche Uni hat ihre Erasmusgelder nochmal nachgerechnet und einen Überschuss gehabt. Daher kam eine Mail mit dem Inhalt: Jeder von uns bekommt nachträglich 220 € (!!!) überwiesen. Manchmal fällt das Glück vom Himmel.
3. Ich habe wieder mit ihm geskypt. Wie im letzten Eintrag erwähnt, haben wir das länger nicht mehr tun können. Aber es war so schön. Vorher war ich etwas aufgeregt, aber dann war es eigentlich wie immer. Als würden wir uns schon ewig kennen. Und mitten im Gespräch hat er über den Chat geschrieben: "Du siehst wirklich schön aus." :)

Dienstag, 2. Oktober 2012

Doppelgänger

Heute spreche ich endlich endlich wieder mit ihm. Es ist so lange her, dass wir miteinander gesprochen haben. Am Wochenende war immer einer von uns beiden unterwegs, und in der Woche gab es durch die Zeitverschiebung und unseren ganzen Uniaktivitäten keine Zeit. Jetzt hat er allerdings sein Praktikum beendet und in der Woche "nur" noch Uni, wodurch wir auch tagsüber mal skypen können. Es freut mich so sehr ihn wieder zu sehen und mit ihm zu sprechen. Ich vermisse ihn jeden Tag und denke oft an ihn. Auch wenn aus uns wohl kein Paar werden wird, so ist es doch unglaublich was für eine starke Freundschaft wir haben. Und das, obwohl wir uns nur so kurz kennen lernen durften.

Seit Freitag habe ich außerdem einen neuen Mitbewohner. Er heißt Reza und kommt aus dem Iran. Als ich ihn das erste Mal gesehen habe, dachte ich nur: Sch****. Er ist nämlich genau der gleiche Typ Mann wie mein Brasilianer. Groß, schlank aber kräftig, dunkle Haare, dunkle Augen, weiche aber doch markante Gesichtszüge. Nun muss ich aufpassen, nicht alles von ihm in meinen neuen Mitbewohner hineinzuprojizieren, bloß, weil er mich total an ihn erinnert.

Montag, 24. September 2012

Schule, Ausbildung, Job - gemeinsame Postreihe

Bei Facebook wurde zu einer gemeinsamen Postreihe zum Thema Schule, Ausbildung und Job aufgerufen. Am Interessantesten fand ich im Rahmen dieser Reihe die Lebensläufe und Zukunftspläne von anderen Menschen. Erstaunlich, wie manche zu ihrem Ziel kommen, was für unterschiedliche Interessen und Herangehensweisen sie haben.
Daher möchte ich auch über meine Zeit nach Abschluss der Schule und meine Erfahrungen berichten.

2009 habe ich mein Abitur gemacht. Ich wusste nicht, was ich studieren sollte, habe mich aber seit meinem Biologieleistungskurs für diesen Themenbereich entschieden. Daraufhin habe ich mich in Deutschland so ziemlich querbeet für Biologie und Biotechnologie beworben. Nach den Zusagen habe ich mich für ein Studium der Pflanzenbiotechnologie in Hannover entschieden. Es ist zwar alles gut verlaufen, aber im Nachhinein hätte ich besser zwei Dinge anders gemacht:

1. Meine Hauptmotivation nach Hannover zu gehen war nicht das Studium (von dessen Inhalt hatte ich kaum eine Ahnung), sondern hauptsächlich der Auszug von Zuhause. Wäre ich in meiner Heimatstadt geblieben, hätte ich auch weiterhin bei meiner Mutter gelebt, worauf ich keine Lust hatte.
Das sollte natürlich kein Grund für die Entscheidung zu einem bestimmten Studiengang sein. Will man unbedingt ausziehen, geht das auch anders.

2. Ich dachte es sei schlau, etwas sehr spezifisches zu studieren. Biologiestudenten gibt es wie Sand am Meer, Pflanzenbiotechnologen allerdings nur 30 pro Jahr in Deutschland, zumindest was die Bachelorstudenten angeht. Ansich keine schlechte Idee, aber dafür war ich auch wirklich von Anfang an auf den Bereich festgelegt. Zum Master können Biologiestudenten fast jede Fachrichtung einschlagen, ich hingegen bin weiterhin stark auf Pflanzen limitiert. Wenn einem die gewählte Fachrichtungen also doch nicht so 100% zusagt (was man vor dem Studium selten weiß), ist es schwer zu wechseln ohne ein paar Semester zu verlieren.

Ich ging also nach Hannover. Das Studium hat mir am Anfang nicht sonderlich gut gefallen. Dazu lassen sich zwei eher widersprüchliche Tips geben:

1. Traut euch zu wechseln. Ich habe mir immer gesagt "Jetzt hast du schon zwei Semester studiert, jetzt kannst du auch gleich vier weitere studieren und deinen Abschluss machen." Je später es wird, desto geringer natürlich die Wahrscheinlichkeit doch noch zu wechseln. Andererseits interessiert es keinen, ob man ein Jahr das "Falsche" studiert hat, solange einem das darauffolgende Studium viel Spaß macht und man gute Leistungen bringt. Immer daran denken: Was ist ein "verlorenes" Jahr gegenüber etlichen Jahren, die man später in dem Beruf verbringt?

2. Auf der anderen Seite ist das Grundstudium einfach oft doof. Man muss viel auswendig lernen, die ganzen Grundlagen in sich hereinprügeln, stupide Sachen wiederholen. Ist man nach ca. vier Semestern erstmal über diese Schwelle hinaus, macht das Studium viel mehr Spaß. Man kann Module wählen, die einen besonders interessieren. Man fängt langsam an eigenständig zu denken, sich an neue Themen heranzuwagen usw. Ab dann macht das Studium deutlich mehr Freude. Manchmal hilft daher auch die Taktik: Augen zu und durch.

Im fünften Semester bin ich nach Schweden gegangen. Das war mit die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Man lernt unglaublich viele Menschen kennen. Man wird aus seinen alten Gewohnheiten gerissen. Man lernt neue Techniken/Denkweisen in seinem Fachbereich kennen. Man erweitert seine sprachlichen Fähigkeiten. Man wächst. Jeder, der mir sagt: Methoden sind überall gleich, ich brauche nicht ins Ausland zu gehen, dem kann ich nur sagen: Blödsinn. So etwas kann nur jemand sagen, der immer an der gleichen Universität geblieben ist.

Nach dem 5. Semester habe ich sieben Monate an meiner Bachelorarbeit im Labor gearbeitet. Dann bin ich ab nach Dänemark. Das war meine bisher beste Entscheidung im Studium. Die Uni ist toll, man hat viele Kurse zu Auswahl, man lernt mehr während des Semesters und hat entschärfte Klausurenphasen, und kommt raus aus der verstaubten deutschen Uni. Zumindest in meinem Institut war Internationalität ein Fremdwort. Die meisten haben sowohl ihren Bachelor, Master und Doktor im gleichen Institut gemacht. Für mich nicht nachvollziehbar. Man muss die Chance die Welt zu erkunden nutzen, solange man sie hat. Und keine Zeit ist besser dafür geeignet als das Studium/die Jugend. In vielen Fachbereichen ist englisch auch unerlässlich. In meinem Fall, der Pflanzenbiotechnologie, ist ca. 96% der Fachliteratur in englisch geschrieben. Und die Sprache lernt man nun mal am Besten, wenn man sie anwendet. Und zwar nicht nur im Studium, sondern auch in der Freizeit.

Falls noch Fragen bestehen, z.B. zu meinem Studium, meinem Auslandsaufenthalt oder meiner Bewerbung für das Masterstudium: Immer her damit.

Die etwas jüngeren Leser interessiert wahrscheinlich eher der gestrige Beitrag von Chiara. Dort hat sie über die Kurswahl in der Oberstufe und ihre Zukunftspläne berichtet. Interessant vor allen Dingen, da sie in Richtung Technomathematik gehen möchte, was sowohl als Mädchen als auch als Blogger wohl eher ein ungewöhnlicher Studienwunsch sein dürfte. Aber klingt spannend!

Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß morgen bei Jessica.

Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen: Leute, geht raus in die Welt und seht sie euch an! 

Mittwoch, 19. September 2012

Freundschaft

Mit Kummer kann man allein fertig werden, aber um sich aus vollem Herzen freuen zu können, muss man die Freude teilen. 
-Mark Twain-

Die letzten paar Tage war ich bei den deutschen Meisterschaften mit meinem Verein unterwegs. Zuvor hatte ich ein paar Bedenken, da sich vor allen Dingen eine Person (eigentlich dachte ich, dass wir gut befreundet seien) in letzter Zeit sehr unfair mir gegenüber verhalten hat. Ich investiere viel Geld, Zeit und Arbeit in den Verein und da ist es ein ziemlich blödes Gefühl so vor den Kopf gestoßen zu werden.
Wie dem auch sei, die Tage mit meinem Verein waren toll. Ich hatte wieder das Gefühl, dass die Menschen dort wie meine Familie seien. Ich kann sein, wie ich bin. Ich bin sogar eine der offensten und redseligsten, wenn ich unter ihnen bin. Diese Menschen schätzen mich, vertrauen mir. Es ist toll, viel Zeit und mehrere Tage mit ihnen zu verbringen. Jeder ist einzigartig, sodass es manchmal wirklich schwer ist alle zusammen zu halten. Aber genau das macht den Reiz aus: Jeder hat seine Macke, und oft kommt es daher zu Zickereien und Streitigkeiten, aber im Endeffekt halten doch alle zueinander.
Nach den Querelen in den letzten Monaten hatte mein Vater vorgeschlagen den Verein zu wechseln. Das würde ich nie machen. Eher höre ich mit meinem Sport ganz auf, als gegen meinen Verein zu laufen.

Es ist ein gutes Gefühl seinen Wettkampf zu bestreiten und alle sind dabei, um einen zu unterstützen und anzufeuern. Es ist schön zu wissen, dass jemand mit einem Funkgerät am Schießstand steht um das Ergebnis sofort an die Strecke weiter zu geben, wo alle eng gedrängt um das Gerät stehen und auf Neuigkeiten warten. Es ist motivierend, wenn sich daraufhin alle auf den Strecke verteilen um einen anzufeuern. Es ist toll, ins Ziel zu kommen und von mehreren Vereinskameraden empfangen zu werden. Es ist wunderbar, Freunde zu haben. Ohne sie wären diese deutsche Meisterschaften trotz aller Erfolge nur einen Bruchteil dessen wert gewesen, was sie es jetzt für mich sind.

Mittwoch, 12. September 2012

Copenhagen by Night

Ich wohne nicht weit vom Hafen entfernt. Jetzt, wo die Nächte noch recht warm sind und es trotzdem verhältnismäßig früh dunkel wird, gehe ich abends noch öfters ans Wasser. Dort ist es zu der Zeit sehr ruhig, man blickt auf das dunkle Meer hinaus, läuft beinahe einsam am Hafenbecken entlang, kann sich dort hinsetzen und für einen Moment Beine und Seele baumeln lassen. Wenn man anschließend wieder in das Gewirr der beleuchteten Straßen dringt fühlt man sich, als würde man aus einer anderen Welt wieder kehren. Ich mag es. Irgendwie sehr ehrholsam, diese kleinen Nachtbesuche am Hafen.


Gleich fliege ich für ein paar Tage nach Deutschland. Wahrscheinlich werde ich dort kaum Internetzugang/Zeit haben zu schreiben. Mal schauen, ansonsten geht es nächste Woche weiter.

Montag, 10. September 2012

One day...

One day, baby, we'll be old and think about the stories that we could've told.

Das Lied läuft und läuft im Radio, und jedes Mal wenn ich es höre packt mich der Drang wirr Klamotten in meinen Koffer zu schmeißen und loszulaufen. Irgendwohin. Die Welt entdecken.
Es ist schrecklich. Ich bin nun drei Wochen in Kopenhagen und gewöhne mich so langsam ein. Und mit dem Grad des Eingewöhnens steigt die Zeit die ich damit verbringe, nach der nächsten Alternative zu suchen. Ich würde gerne in einem Land leben, wo Englisch die Muttersprache ist. In Skandinavien ist das Niveau ohne Zweifel sehr gut, aber wenn man nur mit Nichtmuttersprachlern Kontakt hat, bekommt man doch recht schnell das Gefühl, dass der Lernprozess irgendwann stecken bleibt. Das Vokabular wird nicht mehr erweitert. 
Ich würde auch gerne nach Frankreich, um endlich wieder mein französisch auszupolieren. Es tut mir regelmäßig weh zu merken, wie ich, als ehemalige beinahe-Muttersprachlerin kaum noch einen Satz geradeaus sprechen kann.
Außerdem möchte ich nach Südamerika. Reisen, eine neue Natur entdecken, andere Menschen kennen lernen. Ich möchte weg - etwas erleben, mich durch das Leben schlängeln, improvisieren, mich öffnen, stolpern und wieder aufstehen.

Sonntag, 9. September 2012

das nahezu perfekte Leben

Dieses Wochenende hatte ich Besuch einer Freundin, die ich noch aus der Schulzeit kenne. Sie und ihr Freund waren Freitag-Sonntag bei mir in Kopenhagen. Diese Freundin führt für mich ein Leben, wie ich es mir besser nicht vorstellen kann. Natürlich hat auch sie ihre Probleme, und auch sie ist nicht immer zufrieden, aber für mich hat sie das ideale Leben wie ich es mir wünsche, und ich gönne es ihr so sehr.

Diese Freundin ist einfach speziell. Sie hat manche Angewohnheiten, die sie zu etwas besonderem machen. Und daher kann ich mir auch sicher sein, dass ihr Freund sie sehr liebt, da sie einfach nicht ausstauschbar ist. Sie ist einfach sie. So jemanden wird er nicht noch einmal finden.
Sie hat ein Jahr studiert, dieses Studium dann abgebrochen, ist in eine andere Stadt gezogen und hat etwas neues angefangen. Und in diesem Fachbereich geht sie total auf. Sie liebt es, findet alles wahnsinnig interessant, schreibt herausragende Noten und geht darin vollkommen auf. Es ist einfach schön zu sehen, dass jemand seine Leidenschaft gefunden hat. Auch wenn sie in diesem Bereich wenig Berufsaussichten hat, ansich, bin ich mir sicher, dass sie immer eine Anstellungen finden wird, weil sie einfach gut ist.

Dann hat sie ihren Freund. Die beiden sind über drei Jahre zusammen und man merkt trotzdem noch, wie sehr die beiden verliebt sind. Sie ergänzen sich perfekt, sind einfach harmonisch und haben unglaublich viel Spaß miteinander. Es ist wunderschön zu sehen, wie die beiden sich über irgendwelche Kleinigkeiten totlachen können.

Zusammen reisen sie auch sehr viel, und das ist der letzte Punkt, den ich an ihrem Leben so bewunderswert finde. Wobei man sagen muss, dass sie auch Glück hat, mit ihrem Freund immer einen Reisepartner zu haben, dem man zu 100% vertraut und mit dem man gut auskommt. Er war ein Jahr in Australien, sie hat ihn dort besucht und die beiden sind zwei Monaten durch das Land gereist. Dieses Jahr waren sie für mehrere Wochen in Griechenland, im Moment sind sie in Schweden. Dort wird er für ein Jahr studieren, sie geht in der Zeit für ein Semester nach Portugal, macht danach wahrscheinlich ein Praktikum in Marroko und möchte dann nach Californien für ihren Master. Das kann sie auch, weil sie in ihrem Fachbereich eben so gut ist und ihre Erfolgsaussichten auf ein Stipendien daher recht hoch.

Für mich hat sie ein tolles Leben und ich hoffe, dass sie es genießen kann. Für mich ist sie auch etwas wie ein Vorbild. Nicht in allen Bereichen, aber in den oben erwähnten Aspekten. Und all das gönne ich ihr wirklich von Herzen, weil sie eine tolle Freundin ist.

Sonntag, 2. September 2012

Sonntag am Meer

Im Moment fühle ich mich in Kopenhagen wirklich wohl. Mit meinen Mitbewohnern komme ich super klar. Wir frühstücken am Wochenende immer gerne zusammen. Letzte Woche hat mein polnischer Mitbewohner Rührei mit Schinken und Zwiebeln gekocht, gestern war ich mit Armer Ritter dran und heute hat meine niederländische Mitbewohnerin Pfannkuchen gebacken. Das ist immer sehr schön. Leider zieht der polnische Mitbewohner in drei Wochen schon wieder aus.
Heute waren wir alle zusammen auch noch am Meer. Dieser ist nicht weit weg von unserem Zuhause - ca. 6 km mit dem Fahrrad. Da es recht wolkig und kühl war, hatten wir fast den ganzen Strand für uns alleine. Wir haben gelesen, geschlafen, geredet, Fußball gespielt. Morgen geht hier dann schon die Uni los. Ich hoffe nur inständig, dass bald mein Zeugnis aus Deutschland ankommt, da ich das nächste Woche hier abgeben muss.


Dienstag, 28. August 2012

Christiania

Mitten in Kopenhagen gibt es den Freistaat Christiania. Am Besten mal den dazu verlinkten Artikel bei Wikipedia durchlesen. Im Groben gesagt handelt es sich hierbei um ein militärisches Gelände, welches 1971 gestürmt und als Freistaat ausgerufen worden ist. Christiania hat seine eigenen Regeln und Gesetze, unabhängig von denen des dänischen Staates. Es ist ein Platz für Aussteiger, Künstler, Hippies, Drogenabhängige, Arbeitslose, Akademiker. Es gab öfter Unstimmigkeiten mit der dänsichen Regierung. Im Moment wird es als soziales Projekt angesehen, die Christianier zahlen trotzdem Steuern und haben z.B. den offenen Verkauf von weichen Drogen etwas eingeschränkt. Ich denke in Kopenhagen ist Christiania aber sehr beliebt und wird befürwortet. Es ist nicht nur ein Zeichen des Indivialismusses und des Ausstiegs aus der Gesellschaft, sondern steht auch für Kunst und Kreativität.

Als Tourist kann man sich das alles problemlos anschauen. Den Kernbereich darf man allerdings nicht fotografieren. Dort gibt es eine Hauptstraße, an denen bunter Schmuck und Kleider, Essen und Kunst an die Touristen verkauft wird. Man wandert auf einer holprigen Kopfsteinpflasterstraße zwischen kleinen und großen Häusern entlang, häufig wachsen Blumen an den Mauern und überall sieht man große und kleine Graffities. Alles wirkt ein bisschen abstrus. Man ist im Zentrum einer Hauptstadt, fühlt sich aber wie in einer anderen Welt. Alles ist entspannter und gelassener. Autos sind in Christiania verboten, man kann sich überall frei bewegen. Überhaupt scheint jeder in den Tag hinein zu leben und gelassen zu werden.

Montag, 27. August 2012

Der Sprung

Mut steht am Anfang des Handelns - Glück am Ende.
- Demokrit -

Man steht vor einem Abgrund. Vor einer Schlucht, die mit jedem Moment des Zögerns breiter und weiter zu werden scheint. Das Herz rast, schlägt einem bis zum Hals, die Wangen glühen rot, die Beine zucken, wollen umdrehen und wegrennen. Dorthin zurück, wo man hergekommen ist, wo man sich sicher fühlt, wo man zuhause ist. 
Manchmal, wenn man mutig ist, wenn der Zwang oder Wunsch zu springen größer ist als der Drang umzukehren, geht man den Schritt. Und während man dabei ist über den Abgrund zu springen merkt man, wie klein er doch war. Sicher landet man auf seinen Füßen auf der anderen Seite, fühlt sich erleichtert und wundert sich, warum man eine solche Angst hatte zu springen.

Sonntag, 26. August 2012

Treffen

Ich bin sehr aufgeregt. Morgen werden ich einen alten Freund von mir treffen. Wir haben uns vor ca. sechs Jahren das letzte Mal gesehen. Damals waren wir im gleichen Schwimmverein, hatten zusammen Training und waren bei diversen Wettkämpfen. Wobei wir vor allen Dingen über einen gemeinsamen Freund Kontakt hatten. Damals fand ich ihn ganz niedlich und habe eine Weile für ihn geschwärmt. Da wir aber erst 13, 14 Jahre alt waren, und ich zudem sehr schüchtern und absolut unerfahren, ist natürlich nichts passiert. Es war auch nichts ernstes - zu der Zeit habe ich für mehrere Jungs geschwärmt.

Mit 15 Jahren bin ich dann weggezogen, und seitdem hatten wir keinen Kontakt mehr. Irgendwann habe ich ihn mal bei Facebook geadded, doch auch das hat zu keiner Annäherung geführt. Als er jedoch dort mitbekommen hat, dass ich nach Dänemark gezogen bin, schrieb er mich an. Und durch was für einen Zufall ist er nur ein paar Wochen vor mir ebenfalls für zwei Jahre zum Studium hierher gezogen. Nun werden wir uns morgen treffen und zusammen Kaffee trinken gehen. Ich bin ganz nervös. Wie wird er sein? Damals war er ganz lieb, aber ebenfalls eher ruhig und daher hatten wir nicht viele Themen zum Reden. Vor allem war immer besagter Freund dabei. Früher haben wir französisch miteinander gesprochen, da wir aber jetzt beide in einem englischsprachigen Umfeld leben und ich auch seit drei Jahren kein französisch mehr gesprochen hat, werden wird wohl englisch sprechen. Das haben wir zumindest in den Nachrichten so getan. Er hat jedoch drei Jahre in England studiert und drückt sich auch schriftlich sehr gewählt aus, sodass ich etwas Angst habe, sprachlich nicht mithalten zu können. Wenn er mir schrieb musste ich erstmal seine halbe Nachrichten im Wörterbuch nachschlagen, obwohl ich eigentlich ganz gut englisch spreche. Und worüber sollen wir reden? Wir haben uns jahrelang nicht gesehen, da gäbe es eigentlich genug Themen. Aber trotzdem ist er mittlerweile doch ein recht fremder Mensch für mich geworden. Er scheint auch (laut Facebook) sich ganz anders weiter entwickelt zu haben. Deutlich selbstbewusster als früher zu sein.

Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, weiß natürlich nicht was ich anziehen soll, und wie ich mich verhalten soll. Wie soll ich ihn begrüßen? Was soll ich dann sagen? Jetzt muss ich ihm erstmal antworten und einen Treffpunkt mit ihm ausmachen.

Samstag, 25. August 2012

Kleinigkeiten

Was ist wohl eines der sichersten Zeichen, dass man (unglücklich) verliebt ist? Egal wo, egal wann, egal warum, man erinnert sich immer an denjenigen, und wenn es nur Kleinigkeiten sind, die keinem anderen etwas bedeuten würden.
Ich weiß, dass er mich mag. Ich weiß, dass er mich vermisst. Ich weiß, dass ich ihm wichtig bin. Ich weiß, dass es für ihn normal ist sich nicht melden und ich weiß, dass das für ihn nichts zu bedeuten hat. Trotzdem fällt es mir schwer. Lange haben wir kaum etwas voneinader gehört. Letztes Wochenende wollten wir skypen, doch er war verreist. Was normal und in Ordnung ist, schließlich muss jeder sein eigenes Leben weiterführen. Doch es fällt mir immer noch schwer das zu akzeptieren. Dass es kein wir gibt, sondern nur ein du  und ich.
Vor kurzem hat ein Mitbewohner in Deutschland das gleiche durchgemacht wie ich. Sie kam aus den USA, er aus Italien, und beide haben sich in Hannover kennen gelernt. Große Tränen beim Abschied, und man merkte es ihm an wie schwer die Situation für ihn war. Waren wir feiern, stand er manchmal nur da und hat ins Leere gestarrt. In der S-Bahn haben sie sich Nachrichten geschrieben, in der Küche haben wir über ihre Beziehung geredet und abends haben sie stundenlang geskypt. Doch von Anfang an war er in der Lage zu sagen: Ich habe keine Hoffnungen. Es war toll, diese Zeit, doch es ist mir klar, dass sie vorbei ist.
Ich möchte auch so denken, ich will es. Aber ich kann die Hoffnung nicht aufgeben, ich will es nicht.


Freitag, 24. August 2012

Stadtführung

Donnerstag ging es zu einer kostenlosen Stadtführung durch Kopenhagen. Die wird in mehreren Städten organisiert und basiert darauf, dass der Führer anschließend ein selbstgewähltes Trinkgeld bekommt, je nachdem wieviel man zur Verfügung hat. Wenn mich jemand demnächst besuchen kommt, wird er da abgeliefert und darf eigentständig diese Tour mitmachen.
Heute begann die Führung um 13 Uhr und ging ca. 3,5 Stunden. Dabei sind wir viele Sehenswürdigkeiten abgewandert und haben die ein oder andere lustige Geschichte zu hören bekommen. War zwar anstrengend so lange zu laufen, hat aber Spaß gemacht. Zwischendurch gab es auch eine kurze Pause, wo wir ein typisch dänisches Erfrischungs"essen" probieren konnten. Besteht aus Buttermilch, Zucker, Vanille und Keksen. Eventuell auch noch Eier, aber da bin ich mir nicht ganz sicher ob ich das richtig verstanden habe... Ist auf jeden Fall ganz lecker, wobei dabei eindeutig die Kekse das Highlight waren. Bei der Tour habe ich auch erfahren, dass Montag (der Tag meiner Ankunft) der heißeste Tag in Kopenhagen seit 11 Jahren war! Es wurden grandiose 32° C erreicht... Bezeichnenderweise geht das große Thermometer in der Stadt auch von maximal 30 °C bis -20 °C. Kopenhagen hat auch die größte Fußgängershoppingzone in Europa. Und die ist wirklich ziemlich lang. Fast schon zu lang, weil man gar nicht weiß wo man überhaupt anfangen sollte. Die werde ich heute mal erkunden.

Donnerstag, 23. August 2012

drauf los plappern

Der gestrige (genau genommen vorgestrige) Abend war entgegen aller Erwartungen gar nicht mal so schlimm. Die Leute waren echt nett. Das beweist eigentlich nur noch mal, dass viele Befürchtungen die man hat völlig unbegründet sind. Manchmal ertappe ich mich sogar dabei, wie ich in einer fremden Runde drauf los plapper und (glaube ich) recht offen wirke. Es ist auch einfacher, wenn man das nicht in seiner Muttersprache machen muss. Der Gegenüber weiß, dass man eine Fremdsprache spricht und daher vielleicht mehr/lustigere/bessere Geschichten zu erzählen hätte, wenn man denn die Sprache eher beherrschen würde. Das ist ansich ziemlich Blödsinn, da ich nicht spannender erzähle wenn ich deutsch spreche. Aber irgendwie hilft mir der Gedanke, dass ich mich allein hinter den Sprachfertigkeiten ein wenig verstecken kann, wodurch ich im Endeffekt doch offener bin. Es hilft auch, sich zum Nichtdenken zu zwingen und einfach zu sprechen. Klingt paradox. Im Moment klappt das zwar nur, wenn die Gruppe nicht allzu groß ist, aber ich bin schon recht stolz auf mich.

Nun ein paar Bilder aus Kopenhagen. Auf dem ersten Foto sieht man die Sicht aus meinem Zimmer. Ich habe jetzt das Bett davorgestellt, sodass ich mich nur hinsetzen muss um diese schöne Aussicht zu haben.  Auf dem zweiten seht ihr Nyhavn. Ist und bleibt eine ziemliche Touristengegend, aber das nicht ohne Grund. Und auf dem letzten Foto für heute seht ihr die Sicht aus dem Hafen auf das Meer.


Dienstag, 21. August 2012

Ankunft

Ich bin gut in Dänemark angekommen. Die Stadt ist wunderschön, wirklich toll. Auch das Studentenwohnheim ist ganz nett. Viel gemütlicher und persönlicher als in dem großen, in dem ich vorher gewohnt habe. Momentan leben wir hier zu fünft in der WG. Meine Mitbewohner sind auch sehr nett. Mit dem einen war ich gestern Abend sogar noch eine Runde joggen und im Supermarkt.
Ich habe auch einen "Studdy Buddy", eine Mentorin. Sie hat mich vom Bahnhof abgeholt und mich in die Wohnung gebracht. Heute hat sie mir den Campus gezeigt und mit mir eine SIM-Karte gekauft. Sie ist wirklich nett, aber ich glaube wir sind nicht unbedingt auf einer Wellenlänge. Heute Abend hat sie mich noch zu Freunden von ihr eingeladen. Ich habe zugesagt, aber irgendwie ein bisschen Angst. Sie scheinen viel trinken zu wollen, wogegen ich nichts habe und mitmachen würde, solange es keine völlig fremden Personen sind. Was sie nunmal leider sind. Mal schauen wie es wird. Ich wollte mich ja zu mehr Offenheit zwingen. Im Moment ist alles nur so überwältigend. So viele neue Eindrücke, so viele neue Menschen. Da vermisse ich ihn entgegen des eigentlichen "Plans" nur noch mehr, da ich jetzt jemanden gebrauchen könnte, der mich ganz doll in den Arm nimmt und festhält.

Montag, 20. August 2012

Die Welt dreht sich

Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie dir an.

- Kurt Tucholsky -

Genau das werde ich jetzt tun. Unglaublich, dass ich morgen nach Dänemark fahre. Ich kann gar nicht fassen, dass ich Hannover und mein Wohnheim hinter mir lassen werde. Bisher bin ich doch immer hierher zurück gekehrt. Auch als ich nach Schweden ging war von vorneherein klar, dass ich bei meiner Rückkehr in mein altes Zimmer ziehen würde. Es sind so viele Erfahrungen und Eindrücke mit dem Wohnheim, dem Zimmer, Hannover verbunden. Ich habe so viele Menschen kennen gelernt, in dem tiefsten Dreck der Küche kochen müssen, wildeste Parties gefeiert um danach nur 50 Meter zu meinem Bett gehen zu müssen, gestritten, gehasst und geliebt. Wenn ich nichts zu tun habe sitze ich nur in meinem Zimmer und genieße die wunderschöne Aussicht auf die Stadt, oder gehe in die Küche und rede mit einem meiner 15 Mitbewohnern. Hier hat man selten seine Ruhe - aber man ist auch nie allein. 
Doch es muss weiter gehen. Ich habe Angst, und doch freue ich mich. Vielleicht hilft mir der Umzug auch mich etwas mehr von ihm zu lösen, wenn ich nicht immer daran erinnert werde, was ich wo mit ihm unternommen habe. Ich werde die Zeit hier sehr vermissen, doch es ist Zeit für neue Erfahrungen.


Sonntag, 19. August 2012

Es vergeht nicht.

Er fehlt mir immer noch so sehr. Wobei seine Abreise schon 1,5 Monate her ist und es viele Dinge gibt, die mich ablenken (können, sollten, müssen). Dabei können wir nur selten, maximal ein, zweimal die Woche miteinander über Skype sprechen. Wahrscheinlich habe ich mittlerweile auch ein komplett verzerrtes Bild von ihm - ausschließlich positiv, ohne jeglichen negativen Punkt. Natürlich kenne ich einige seiner Schwächen - er ist verplant, hat eine "Kommst-du-heute-nicht-kommst-du-morgen"-Einstellung, putzt nicht sonderlich viel. Aber das ist auch alles was mir dazu einfällt und nichts, womit ich nicht leben könnte. Im Gegenteil - verliebt wie ich bin, finde ich sie sogar süß. Wenn er etwas schlecht geplant hat sitzt seine Brille ein wenig schief auf seiner Nase, und er hat ein leicht weltfremdes Lächeln auf den Lippen. Wenn er dann noch mit seinem brasilianischen Akzent flucht, kann man ihn einfach nicht ernst nehmen, sondern muss ihn direkt fest umarmen. Dann verfliegt seine schlechte Laune, er lacht und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
Bei allem was ich tue stelle ich mir vor, wie es mit ihm dabei wäre. Als würde er neben mir stehen, einen knappen Kopf größer als ich, und mich mit seinem warmen, weichen Körper festhalten. Als wäre ich ohne ihn nicht komplett.


Freitag, 17. August 2012

Offenheit

Ich bin ein recht schüchternen Mensch. Früher war das noch um einiges ausgeprägter. Da habe ich teilweise Umwege genommen um manchen Klassenkameraden nicht zu begegnen. Nicht, dass die mir etwas angetan hätten. Ich habe mich nur nicht getraut vor ihnen lang zu gehen.
Auch heute habe ich noch Probleme Menschen anzusprechen, auf sie zuzugehen und mit ihnen in Kontakt zu kommen. Ich warte prinzipiell darauf, dass mein Gegenüber den ersten Schritt geht.
Vor kurzem habe ich erfahren, dass jemand mich als eiskalt und berechnend einschätzt. Das hat mich ziemlich... überrascht, da ich mich für einen sehr gutherzigen Menschen halte, der eben etwas zurückhaltend und kein großes Plappermaul ist. Auf jeden Fall alles andere als berechnend. Scheinbar kam diese Einstellung nur daher zustande, da ich ruhig und verschlossen war und das missinterpretiert wurde.
Auf der anderen Seite hatte ich in den letzten Tagen viel mit diversen Menschen zu tun, da ich organisatorische Dinge zu erledigen hatten. Dabei hat es mich wirklich verwundert, wie nett und freundlich Menschen sein können. Wenn man ihnen mit einem Lächeln begegnete und ein klein wenig von sich Preis gab, kam mir gleich große Freundlichkeit entgegen. Das hat mich gefreut. Und es ermutigt mich vor allen Dingen dazu, selber offener zu sein. Am Anfang werde ich mich dazu zwingen müssen, aber ich denke daran gewöhnt man sich. Ich werde nicht meinen kompletten Charakter ändern können, z.B. bin ich einfach nicht sehr redselig und werde es auch nicht werden. Aber Offenheit und einen Vertrauensvorschuss kann und will ich auch fremden Menschen geben.

Donnerstag, 16. August 2012

Botanischer Garten

Um das wunderbare Wetter auszunutzen bin ich ein letztes Mal durch den hannoverschen botanischen Gärten geschlendert. Glücklicherweise war ich recht früh da, da er sich gegen Mittag mit diversen Touristengruppen füllte.


Mittwoch, 15. August 2012

Stadttour

Auf Grund eines... ich nenne es mal "Missverständnisses" mit meinem Betreuer hatte ich gestern unerwartet viel Zeit. Dadurch konnte ich meine geplante Stadttour durchführen, mich exmatrikulieren (bzw. habe erfahren, dass das erst später möglich ist) und einen Termin beim Arzt machen (bzw. feststellen, dass ich zu der Zeit doch nicht kann und weswegen ich heute einen neuen machen durfte).


Dienstag, 14. August 2012

[Note to myself] Wochenplan

Um hoffentlich nichts zu vergessen, meine To-do-Liste für diese Woche:

[x] Bachelorarbeit fertig schreiben, erledigt: JUHUU
[x] Arbeit in den Druck geben, beim Professor abgeben und die Abgabe an den anderen Professor organisieren, da ich bei seiner Rückkehr nicht mehr da bin.
[x] zum Arzt gehen, erledigt bzw. einen Termin für später gemacht.
[x] mich exmatrikulieren, erledigt, muss ich auch nochmal machen wenn ich wieder komme
[x] Bilder meine Studienstadt machen
[x] Kuchen für mein Institut und die Abschiedsfeier aussuchen, Zutaten einkaufen
[x] Kuchen für mein Institut und die Party backen
[x] Wohnungsübergabe eines Bekannten regeln
[] aus den Sportvereinen verabschieden und meine Sportsachen abholen
[] Koffer packen und planen wann ich wo in Dänemark sein muss
[] Dänische Kronen besorgen
[] meine Pflanzen verschenken :(
[x] Paket eines Freundes wegschicken

Sonntag, 12. August 2012

Aufregung

Momentan bin ich mit meiner Nerven überall und nirgendwo. Eigentlich bin ich zum Umfallen müde, doch wenn ich im Bett liege bekomme ich kein Auge zu, da tausend Gedanken und Sorgen durch meinen Kopf schwirren. Mein ganzer Bauch kribbelt, und könnte ich eigentlich vor Müdigkeit umfallen, flattern gefühlte Millionen Insekten durch meinen Bauch und lassen mir keine Ruhe.
Die letzten Tagen waren extrem stressig. Ich bin in den allerletzten Phasen meiner Bachelorarbeit, und muss noch viel schreiben. Eigentlich könnte ich locker noch einen Monat weiter daran werkeln, muss aber kommenden Mittwoch schon abgeben. Dann hatte heute auch noch meine Mutter Geburtstag. Daher bin ich Donnerstag nach Hause gefahren, habe Kuchen gebacken, eingekauft, meine Freundinnen aus der Schulzeit nach über einem halben Jahr wieder getroffen, Geschenke eingepackt, war heute mir ihr und Freundin samt deren Tochter Minigolf spielen, Kaffee trinken, im Restaurant essen, und wie gesagt, alles neben meiner Bachelorarbeit her. Nächste Woche muss ich meine Arbeit zuende bringen, Kuchen für mein gesamtes Institut backen, mich exmatrikulieren, organisieren, dass ich alle Unterschriften trotz meiner Abwesenheit in der darauffolgenden Wochen zusammen bekomme, meinen Abschied feiern, meinen Umzug nach Dänemark vorbereiten. Und Fotos von Studienstadt wollte ich auch noch schießen, nicht zu vergessen die Abschiede in meinen Sportvereinen. HILFE!! Ich habe Angst die Hälfte zu vergessen!!



Mittwoch, 8. August 2012

Maschseefest

Eines der bekanntesten Feste in Hannover ist das Maschseefest. Bisher (wie das nun mal so ist wenn man direkt vor Ort wohnt), war ich allerdings noch nicht da. Das sollte sich gestern Abend spontan ändern. Mit meiner Mitbewohnerin und ein paar Studienkameraden ging es los. Kaum angekommen standen wir mitten in einer riesigen Menschenmasse vor einer Bühne. Was ich nicht wusste: Madsen gab ein Konzert. Die Überraschung hat mich ziemlich gefreut, da ich die Band sowieso gerne mal live sehen wollte. Und kostenlos ist natürlich umso besser. Also drängten wir uns durch die Massen. Zeitweise waren wir wirklich arg eingequetscht, aber nach einer Weile haben wir einen ganz guten Platz gefunden.
Das Konzert war auch wirklich toll. Hat viel Spaß gemacht.


Ich habe sogar Videos gedreht. Die sind allerdings meist nicht so gut geworden, da an den besten Stellen alle Menschen gehüpft sind und ich dank Holzplanken beim Filmen dann auch. Trotzdem ein kleiner Ausschnitt des Konzerts:


Danach sind wir nicht mehr sehr lange auf dem Fest geblieben. Bestand im Endeffekt aus vielen Fress- und Trinkbuden mit lauter aufgetakelten Damen und Herren. Stattdessen sind wir zum schön beleuchteten Rathaus gezogen und haben dort eine Hochzeitsgesellschaft bei deren Party beobachtet und über die Rollen der einzelnen Person gemutmaßt.